So wird Geld erschaffen. Und was dein Erspartes damit zu tun hat.

Eine zufriedene Frau blickt gedankenverloren und positive zur Seite
Darum geht's

Jede Geschäftsbank kann durch Kreditvergaben Geld schöpfen. Weil sie mehr Kredite vergibt, als sie Einlagen hat, besteht bei einem Bankansturm ein Risiko für eine Bankpleite. Könnte sich hier ein alternatives Finanzsystem wie Kryptowährungen anbieten?

Die meisten von uns haben nur wenig Bargeld bei sich. Den grösseren Teil unseres Geldes lassen wir auf der Bank. Wir vertrauen darauf, dass es dort sicher ist und wir es jederzeit abheben können. Auch gehen wir davon aus, dass unser Erspartes auf lange Sicht seinen Wert behält und wir uns in 10, 20 Jahren genauso viel dafür kaufen können wie heute.

Geldmengenvergrösserung

Für unser Geld wünschen wir uns Sicherheit und Stabilität. Diese sind aber in unserem Währungssystem nicht gewährleistet. Allein die Inflation entwertet unser Geld laufend. Eine Inflation entsteht etwa durch eine gesteigerte Nachfrage, Angebotsschwankungen und auch wenn die Geldmengen unbegrenzt vergrössert werden. Das macht die Zentralbank. Sie schafft Bargeld und elektronisches Geld, indem sie Kredite an Banken vergibt und

kauft. Hier kannst du mehr über Inflation lesen.

Kreditgeldschöpfung der Banken

Was viele von uns nicht wissen: Nicht nur die Zentralbank schafft neues Geld, sondern auch die Banken selbst. Man nennt es die „innere“ Geldschöpfung oder auch Kreditgeldschöpfung. Schauen wir uns das heutige Bankensystem doch einmal genauer an: Vielleicht hast du dir auch schon mal überlegt, woher die Banken all das Geld nehmen, dass sie als Privat- wie auch Geschäftskredite vergeben. Viele meinen, dass die Kredite aus den Einlagen stammen, die wir auf dem Bankkonto haben. Das ist nicht so. Die Banken vergeben die Kredite zu einem grossen Teil unabhängig von den Einlagen. Dieses Geld erschaffen sie sozusagen aus dem Nichts.

Lass uns das anhand eines konkreten Beispiels erklären:

Carla Credito benötigt für ihr Friseurgeschäft 20.000 CHF. Ihre Bank gewährt ihr diesen Kredit. Dabei nimmt die Bank den Betrag aber nicht von einem Bankkonto eines anderen Bankkunden. Nein, sie verbucht die 20.000 CHF „quasi aus dem Nichts“ als Guthaben auf dem Konto von Carla Credito. In der eigenen Buchhaltung verbucht sie die 20.000 CHF auf der Passivseite der Bilanz als Verbindlichkeit (Kredit) gegenüber Carla Credito. Da Banken aber immer eine sogenannte doppelte Buchhaltung führen, verbucht die Bank dieselbe Summe auch auf der Aktivseite als Forderung (Kreditforderung) gegenüber Carla Credito. Das macht sie, weil Carla Credito die 20.000 CHF ja zurückzahlen muss. Somit hat die Bank einfach neues Geld, das vorher nicht existiert hat, in Höhe von 20.000 CHF geschaffen. Dieses zusätzliche Geld wird natürlich auch wieder vernichtet, sobald sie den Kredit zurückzahlt.

Es handelt sich dabei um «Buchgeld». Der Betrag wird verbucht, kann aber genau wie Bargeld genutzt werden. Carla Credito verwendet es für ihr Friseurgeschäft. So zirkuliert das Geld in der Wirtschaft und kann wieder auf Bankkonten eingezahlt werden. Durch diesen Prozess der Kreditvergabe, Ausgaben und Einzahlungen vermehrt sich das Geld im Bankensystem. Das wird als Geldschöpfung durch Kreditgeld bezeichnet.

Begrenzte Geldschöpfung

Beim Geld schöpfen sind die Banken teilweise gebunden, etwa durch die Mindestreserven. Die Banken sind verpflichtet, einen bestimmten Prozentsatz ihrer Kreditvergaben als Geldbetrag auf ihrem Zentralbankkonto zu halten. Der Mindestreservesatz liegt aktuell bei 2.5 %.

«Bank Run» und Insolvenz

Du siehst, das Geldschöpfungsmodell der Banken ist mit Risiken verbunden. Banken vergeben mehr Kredite, als sie durch Einlagen abdecken können. Stell dir vor, dass eine grosse Anzahl von Menschen ihr Geld zur selben Zeit abheben will. Etwa, weil sie das Vertrauen in diese Bank verloren haben. Hat die Bank bei einem solchen «Bank Run» nicht genügend Bargeldreserven für alle Abhebungen, dann wird sie insolvent. Und Kundinnen und Kunden können ihre Einlagen verlieren.

Einen aktuellen Bank Run haben wir im März 2023 in den USA erlebt, mit dem Fall der Silicon Valley Bank und der Silvergate Bank. Zuvor hatte auch die Finanzkrise nach 2007 einen Ansturm ausgelöst, etwa auf die britische Northern Rock Bank und die Schweizerische UBS. In die Geschichte eingegangen ist der Bankensturm nach dem New Yorker Börsen-Crash 1929. Danach gingen rund 40 Prozent der amerikanischen Banken pleite.

Die Geldschöpfung der Banken wird heute breit diskutiert. Nebst der Gefahr von Bankpleiten wird auch kritisch hinterfragt, dass die Banken vor allem Geld erschaffen, wenn es der Wirtschaft gut geht. In der Krise hingegen fehlt dann Geld. Damit verstärken sie Blasen, Finanzkrisen, Inflation.

Kein Wunder gibt es Stimmen, welche eine stärkere Kontrolle des Geldmengenwachstums fordern. Oder gar ein alternatives Finanzsystem, das für unsere Einlagen mehr Sicherheit und Stabilität bietet. Um die aktuellen Probleme von Banken und ihrer Kreditgeldschöpfung nachhaltig zu lösen, werden unter anderem alternative Finanzmodelle angeschaut, welche auf einem fairen, demokratischen und dezentral geregelten Prinzip basieren: Kryptowährungen. Keine Zentralbank und keine Regierung kann die Währung entwerten. Auch kann das Krypto-Vermögen im Zuge einer Krise nicht einfach verschwinden. So erstaunt es nicht, dass immer mehr Menschen Kryptowährungen als Teil einer Lösung für ein stabiles und von Banken unabhängiges Geldsystem sehen.

Quelle und weiterführende Literatur:

- Fedlex.Admin: Verordnung zum Bundesgesetz über die Schweizerische Nationalbank

- SNB: Geldpolitik

Dieser Artikel stellt weder eine Anlageberatung oder eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von digitalen Assets oder anderen Finanzinstrumenten oder zum Abschluss einer anderen Finanztransaktion dar. Der Hauptzweck dieses Artikels besteht darin, allgemeine Informationen zu liefern. Es werden weder ausdrücklich noch stillschweigend Zusicherungen oder Garantien bezüglich der Fairness, Genauigkeit, Vollständigkeit oder Richtigkeit dieses Artikels oder der darin enthaltenen Meinungen gemacht. Es ist daher ratsam, kein Vertrauen in die Fairness, Genauigkeit, Vollständigkeit oder Richtigkeit dieses Artikels oder der darin enthaltenen Meinungen zu setzen. Es besteht die Möglichkeit, dass einige Aussagen in diesem Artikel zukunftsgerichtete Erwartungen enthalten, die auf unseren gegenwärtigen Ansichten und Annahmen basieren. Diese Aussagen sind mit Unsicherheiten verbunden und können zu tatsächlichen Ergebnissen, Leistungen oder Ereignissen führen, die von den in diesem Artikel getätigten Aussagen abweichen.

Die Cryptonow Group und ihre Tochtergesellschaften, beratende oder vertretende Personen können in keiner Weise für diesen Artikel haftbar gemacht werden.

Es ist wichtig zu beachten, dass eine Investition in digitale Assets neben den potenziellen Gewinnen auch Risiken birgt.